Stefan Scharfe und Lukas Steingässer, Studenten an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), haben einen Miniwald auf einer Wiese in Brandenburg gepflanzt. Mit dem schnell wachsenden Mikrohabitat in Zichow (Uckermark) wollen sie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, der für andere leicht nachzuahmen ist.

"Für uns ist es wichtig, selber ins Machen zu kommen", sagte Steingässer, der an der HNEE den Bachelor "International Forest Ecosystem Management" studiert. Gemeinsam mit 25 Freiwilligen haben er und sein Kommilitone verschiedene heimische Gehölze auf eine Fläche von 800 Quadratmetern gebracht. Gepflanzt rund 3000 Gehölze und 27 Arten. "So entstand ein strukturreiches, dem Standort angepasstes Waldökosystem", erläuterte Scharfe, der den Master "Forest System Transformation" studiert.

Vorbild für den sogenannten Wald der Vielfalt ist das Konzept des in diesem Jahr verstorbenen japanischen Pflanzensoziologen Akira Miyawaki. Vor allem in urbanen Räumen auf Flächen, die mindestens so groß wie ein Tennisplatz sind, sollen danach kleine Habitate angelegt werden, die einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, der Verbesserung der Luftqualität, sowie der Wasserhaltekapazität des Bodens leisten. Miyawaki hatte er bereits Konzerne wie Toyota beraten und mit ihnen Kompensationsprojekte in Form von Tiny Forests umgesetzt. "Innerhalb von drei Jahren entstanden so kleine Wälder im städtischen Raum", erklärte Steingässer. Die Systeme würden sich nun selbst tragen und benötigten kaum Pflege. Auch in Frankreich und den Niederlanden gibt es erste Tiny Forests. "In Amsterdam haben wir uns einen bereits angeschaut, der dort prächtig gedeiht", berichtete Steingässer. "Beeindruckt hat uns die dortige Entwicklung." 2019 wurden dem niederländischen Naturbildungsinstitut für seinen Tiny Forest fast 2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. 2020 wurden 15 weitere Miniwälder in der Hafenstadt gepflanzt.

cm/HNEE