Baumschäden: Lehm zur Wundbehandlung und als Schutz

Der Lehmanstrich auf dem Stamm wirkt antibakteriell, wodurch sich Krankheiten nicht so leicht verbreiten können. Pilzerkrankungen am Stamm werden reduziert. Foto: Liebig Lehm

Der Vorteil von Lehm ist seine geringe Dauerfeuchtigkeit. Sie liegt bei nur etwa 1 Prozent, während es bei Holz circa 7 Prozent sind. Kommt Lehm bei der Wundbehandlung zum Einsatz, hat das zur Folge, dass der Lehm durch seine Diffusionsoffenheit die Wunde trocken hält. Dadurch reduziert sich das Risiko für einen Pilzbefall deutlich. Der Lehm lässt die Rinde dennoch weiter atmen.

Außerdem wirkt ein Lehmanstrich antibakteriell - Krankheiten können sich nicht so schnell verbreiten, Pilzerkrankungen am Stamm werden reduziert. Durch seine Eigenschaften ist Lehm geeignet, wenn es um die Behandlung und Heilung von Baumschäden und Baumschnittwunden geht. Fügt man dem Lehm mehr Wasser hinzu entsteht Lehmschlämme, die sich mit einer Quaste auf den Baumstamm auftragen lässt. Gerade an sonnigen Frosttagen im Frühjahr sind die Temperaturunterschiede groß.

Während die Schattenseite der Bäume noch fast gefroren ist, erwärmt sich die Sonnenseite des Stammes schnell, was zu Frostrissen führt. Die hellbraune Lehmfarbe schützt vor starker Sonnenstrahlung und verhindert, dass die Rinde reißt. Er hilft auch gegen Moos und Flechten sowie gegen kleine Schädlinge, die sich gern in den Ritzen und Spalten in der Baumrinde aufhalten. Krankheitserreger und Schädlinge haben so keine Chance sich festzusetzen.

Der mineralreiche Lehmanstrich ist somit die Alternative zum weit verbreiteten Kalkanstrich. Er dient ebenso als Verbiss-Schutz vor Tieren. Da der Anstrich den Tieren nicht schmeckt, meiden sie die Rinde. Den Tieren entsteht beim "Probieren" des Lehms kein Schaden. Wäscht sich der Lehm über die Saison ab, sickert er in die umliegende Erde und gelangt in das Wurzelwerk der Bäume.