SVLGF empfiehlt, kranke Buchen mit Forstseilwinde zu fällen

Wenn in Beständen gearbeitet wird, die von der Buchenkomplexkrankheit betroffen sind, rät die SVLGF zur Sicherheitsfälltechnik mit unterschnittenem Sicherheitsband.Foto: SVLGF

Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLGF) rät dazu, kranke Buchen konsequent mit einer Forstseilwinde zu fällen. Hintergrund der SVLGF-Informationsoffensive ist das Um-Sich-Greifen der Buchenkomplexkrankheit, durch die Bäume rasch absterben und die eine schnelle Reaktion seitens der Baumpfleger erfordert.

Das Fällen von Bäumen, die unter der Buchenkomplexkrankheit leiden, stuft die SVLGF als besonders gefährlich ein. Einerseits sei es schwer, zu einer verlässlichen Risikobeurteilung zu gelangen, wenn die Bäume noch belaubt oder teilbelaubt seien: Verborgene Totholzäste, ein Kontakt zu Nachbarbäumen, das hohe Kronengewicht und die Windwirkung in der Krone würden die Einschätzung maßgeblich erschweren. Zudem seien Stammfäulen bis in den Kronenraum bei der Buchenkomplexkrankheit keine Seltenheit. Grundsätzlich, so die SVLGF weiter, sei in dieser Gemengelage der Einsatz eines Holzvollernters (Harvester) die sicherste Lösung, um die kranken Bäume zu fällen. Da das in den betroffenen Gebieten aber oft praktisch nicht umsetzbar sei, käme nur eine motormanuelle Fällung in Frage. Diese müsse erschütterungsfrei ablaufen, weil sich der Zerfallszustand der Krone und die Fäule im Stamminneren und in der Krone nicht einschätzen lassen.

Die SVLGF betont, dass sich der Einsatz der Forstseilwinde als ein solches erschütterungsfreies Verfahren bewährt habe - und zwar bundesweit. Die Basis des Verfahrens sei die Sicherheitsfälltechnik mit unterschnittenem Sicherheitsband. Das Seil vom Boden aus einzubringen sei derzeit das sicherste motormanuelle Verfahren, wenn in Beständen gearbeitet wird, die von der Buchenkomplexkrankheit betroffen sind. Die SVLGF weist darauf hin, dass der Einsatz herkömmlicher Schlagkeile ein großes Verletzungsrisiko birgt - da der Baumpfleger leicht von Ästen und abrechenden Baumteilen getroffen werden kann. Zwar gebe es bereits ferngesteuerten Fällkeile am Markt, die sich als Alternative zu herkömmlichen, mechanischen oder hydraulischen Fällkeilen etablieren könnten. Die Praxiserfahrungen mit diesen Lösungen seien laut SVLGF jedoch besser noch abzuwarten. hb