BdB fordert ideologiefreie Debatte über zukünftige Stadtbäume

Laut BdB ist es bei der Suche nach geeigneten Stadtbäumen nicht zielführend, zwischen einheimischen und fremdländischen Arten zu unterscheiden.Foto: ENA/BdB/Graf Luckner

Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) hat seine Mitgliedsbetriebe dazu aufgefordert, ihre Sortimente um solche Arten zu erweitern, die sich auch unter veränderten Klimabedingungen als Stadtbäume eignen. Dabei erklärte BdB-Präsident Helmut Selders, dass dies "ohne ideologische Debatten um heimische oder nichtheimische Bäume" erfolgen solle.

Die Baumschulwirtschaft trage schließlich insofern Verantwortung, als sie die Stadtbäume von morgen kultiviere. Daraus ergebe sich die zwingende Notwendigkeit, ergebnisoffen zu denken und die Klimafolgenforschung an Gehölzen im Stadtraum zu forcieren. Dass Baumschulen sich in der Anzucht auf beliebte heimische Arten beschränken, ist für Selders daher keine Option. "Wir haben bereits gesehen, wie heimische Gehölze durch sich ändernde Umweltbedingungen teils an ihre Grenzen kommen", mahnte der BdB-Präsident mit Blick auf die Hitzesommer der vergangenen Jahre.

Aus Selders' Sicht sei es daher dringend geboten, die angewandte Forschung massiv zu unterstützen. Nur so könne die Tauglichkeit von nichtheimischen Arten als zukünftige deutsche Stadtbäume getestet werden.

Gleichwohl gehe es dem BdB-Präsidenten nicht darum, heimische Gehölze von der Verwendung an den Stadtstandorten grundsätzlich auszuschließen. Letztlich käme es nur darauf an, dass ein Baum robust genug ist, um Flora und Fauna als Lebensraum und der Stadt als natürliche Klimaanlage zu dienen. Deshalb sei es bei der Suche nach geeigneten Stadtbäumen nicht zielführend, zwischen einheimischen und fremdländischen Arten zu unterscheiden. Oder wie Selders es ausdrückte: "Die Funktion steht über der Herkunft eines Gehölzes."

hb