Summer School der Stiftung für angewandte Vegetationskunde

38 Studierende auf den Spuren von Karl Foerster in Berlin

Die Teilnehmer der Summer School mit Prof. Dr. Norbert Kühn und Prof. Dr. Swantje Duthweiler, Vorsitzende der Karl-Foerster-Stiftung.Foto: Karl-Foerster-Stiftung

38 Studierende von verschiedenen Hochschulstandorten in Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie drei Studierende aus Südkorea haben im August in Berlin eine Woche lang an der Summer School der Karl-Foerster-Stiftung für angewandte Vegetationskunde teilgenommen. Die Veranstaltung für Studierende der Landschaftsarchitektur fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt.

Pflanzen als integratives Entwurfselement

Die Teilnehmer der Summer School sollen die Pflanze als integratives Element des Entwurfsprozesses verstehen, die Fähigkeit zur Gestaltung mit Pflanzen verbessern und ihre Pflanzenkenntnisse zu vertiefen. Sponsor waren der Garden Club of Bavaria, der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten, die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft und die IGA Berlin 2017.

Die Auftaktveranstaltung fand im Garten Karl-Foersters in Bornim bei Potsdam statt. Dr. Näser, langjähriger Leiter der Versuchsabteilung bei Karl Foerster und Thoralf Götsch, bei der Stadt Potsdam für die Karl-Foerster-Gedenkstätten verantwortlich, führten durch den Garten. Die eigentliche Arbeit begann mit der Einführung zu den Planungen für die IGA Berlin 2017 durch den Landschaftsarchitekten Christof Geskes, die in Berlin-Marzahn auf dem Gelände der "Gärten der Welt" stattfinden wird. Als Planungsgebiet für die Summer School wurde der Eingangsbereich zur Eisenacher Straße ausgewählt. Für diesen Bereich entwickelten die Studierenden zunächst Entwürfe und dann Bepflanzungskonzepte sowie -pläne. Unterstützt wurden sie durch Inputvorträge von Heiner Luz, Prof. Cassian Schmidt und Prof. Dr. Bernd Hertle, die mit Prof. Dr. Swantje Duthweiler die Betreuung des Entwurfsprozesses übernahmen.

Strahlende Gewinner (v. l. n. r.): Johanna Moraweg (Hochschule Geisenheim), Elisabeth Seel (Technische Universität Berlin) und Roas-Laura Czys (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf). Fotos: Karl-Foerster-StiftungFoto: Karl-Foerster-Stiftung

Entwürfe für IGA-Eingangsbereich

Die kreative Werkstattatmosphäre führte in kurzer Zeit zu Ergebnissen. Sie konnten im Saal der Empfänge, einem zedernholzgetäfelten Kopfbau der Orientalischen Garten in den Gärten der Welt, stilvoll präsentiert und diskutiert werden. Viele Studierende versuchten den Eingangsbereich als Übergang zur anschließenden Landschaft zu formulieren. Andere dagegen setzten eine eindeutige Zäsur. Am Ende entschied ein Preisgericht über die drei besten Arbeiten, die mit 500, 300 und 200 Euro prämiert wurden. Auch zwei Anerkennungen wurden vergeben.

Den ersten Platz errangen Roas-Laura Czys (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf), Johanna Moraweg (Hochschule Geisenheim) und Elisabeth Seel (Technische Universität Berlin). Der Jury unter dem Vorsitz von Stephan Strauss und unter Beteiligung von Annina Gräfin Fugger-Babenhausen vom Garden Club of Bavaria gefiel die Idee, dem Ort eine bewusste Eigenständigkeit zu verleihen, indem man ihn als überdimensionierte Spange ausformuliert, am besten. Diese Form bot mit großen Beeten sehr viel Möglichkeit den Pflanzen Raum zu geben. Sehr eigenständig war auch das gewählte Verteilungsmuster der Pflanzen und auffallend - und durchaus bewusst - zurückhaltend die Farbigkeit der Pflanzenkombinationen.

Beste Studierenden-Vorschläge prämiert

Der zweite Platz ging an Friederike Boldt (HS Osnabrück), Paul Kuhnert (TU Dresden) und Christian Unger (TU Berlin). Das Team thematisierte die Plattenbausiedlungen in der IGA-Umgebung und entwickelte daraus Module, die sich als Pflanzflächen eigneten. Daniela Corduan (HS Osnabrück), Marcia Kamm (HS Geisenheim) und Miriam Leistenschneider (HS Geisenheim) kamen mit ihrem Entwurf auf den dritten Platz. Er formuliert drei Stufen des Übergangs vom Marzahner Wuhletal zum Gartenschaugelände. Die IGA 2017 GmbH prüft nun, ob die von den Studierenden entwickelten Ideen für die Gartenschau umgesetzt werden können. Anerkennungspreise gingen an die Teams Julia Lösing (TU Berlin), Lars Markein (HS Geisenheim) und Daniel Tams (HS Osnabrück) sowie Eunha Jung, Sohee Joo und Hyoung-Gwan Lee aus der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.

cm/Karl-Foerster-Stiftung